Über uns

Im Jahre 1981 hatte der Lembecker Unternehmer Josef Elvermann sich Gedanken gemacht, wie man Lembeck und vor allem die Geschäftswelt weiter voran bringen könnte. Er traf sich mit Gleichgesinnten in der damaligen Gaststätte Stenen Hues.
Nach einigen Diskussionen war man überzeugt, dass die Gründung einer Werbegemeinschaft der richtige Schritt wäre.
Damals gab es allerdings z. B. für Ärzte, Apotheker, Ingenieure, Rechtsanwälte und Steuerberater weitreichende Werbeverbote.
Der seinerzeit gebräuchliche Name „Werbegemeinschaft“ konnte nicht verwendet werden. Zumindest dann nicht, wenn man in einem kleinen Dorf mit 4.777 Einwohnern eine stattliche Mitgliederzahl generieren wollte.
So entschied man sich für den Namen: Lembecker Interessengemeinschaft Handel – Handwerk – Dienstleistungen e. V. – LIG

Diskussionsrunde mit Bernhard Loick und der Lembecker Interessengemeinschaft (LIG) am 25. Juni 1982 in der Gaststätte Stenen Hues. Foto: Archiv Lembecker.de

Der erste Vorsitzende war natürlich Josef Elvermann. Schon bald hatte die LIG über 100 Mitglieder. Die Malerin Gerda Zuleger wurde das 100. Mitglied.

Eine der ersten Aktionen war der Weihnachtsmarkt im damaligen Saal der Gastwirtschaft Stegemann (Heute steht an gleicher Stelle das Gebäude der Volksbank). Dieser überdachte Weihnachtsmarkt war über Jahre das Highlight in Lembeck. Er zog sehr viele Besucher, auch aus der Umgebung an.

Zum ersten Weihnachtsmarkt im Jahre 1982 wurde von der LIG ein kleines Buch mit dem Titel „Lembecker Informationen“ herausgebracht. Gedruckt in der Lembecker Buchdruckerei
von LIG-Mitglied Manfred Wietholt. Es enthielt viele wertvolle Informationen über Lembeck – nicht nur für Neubürger.

Die LIG-Mitglieder stellten ihre Firmen vor. Ein Kalender für 3 Jahre und Lose für die Weihnachtsverlosung waren enthalten. Das Layout gestaltete LIG-Mitglied Ludger Grote-Westrick. Dekorateur und Maler. Buch und Lose waren sehr begehrt. Konnte man doch mit der Losnummer auf dem Weihnachtsmarkt bei Stegemann schöne Preise gewinnen.

Archivfoto von 1930

Im Jahre 1989 erfanden Josef Elvermann und Metzgermeister Ludwig Bellendorf den ersten Lembecker Tiermarkt der Neuzeit.
Bei einer Verlosung musste das Gewicht eines ausgestellten Bullen geschätzt werden.
Er baute auf eine Tradition auf, die im Jahre 1930 endete. Damals hieß der Markt noch Tierschaufest. Bis zur Jahrhundertwende 1900 durften auf dem Markt nur Kleintiere gehandelt werden. Großtiere ausschließlich auf dem Markt in Dorsten. Die Geschäfte wurden mittels hochprozentiger Stärkung besiegelt.

Um nach Dorsten zu gelangen, war für die Überquerung der Lippe ein Brückenzoll zu entrichten. Mitte der 1990er Jahre nahm der Markt mächtig an Fahrt auf. Heinz Bröker, der Erfinder des Raesfelder Kappesmarktes, hatte die Regie übernommen. Dem Markt wurden ein Kram- und Handwerkermarkt angegliedert. Trödel spielte nur noch eine untergeordnete Rolle.

Foto: Frank Langenhorst

Sehr schnell, auch dank Lembeck.de (Lembecker.de) bekam der Markt eine überregionale Bedeutung. Der Lokalradiosender „Radio Vest“ (damals Radio FiV) aus Recklinghausen war über mehrere Jahre mit einer Live-Übertragung vom Tiermarkt in Lembeck vertreten. Zu dieser Zeit war es nicht ungewöhnlich, dass an nur einem Tag 80.000 Besucher zum Tiermarkt nach Lembeck kamen.

Durch diese und weitere Marketingaktionen wurde Lembeck im gesamten Ruhrgebiet, Münsterland und darüber hinaus bekannt. Wegen Tierseuchen musste der Markt zweimal ausfallen. Nachdem der Markt aus organisatorischen Gründen im Jahre 2013 ausgefallen war, ergriff Gründungsmitglied Elektromeister Hermann Bügers jun. die Initiative für die Fortführung des erfolgreichen Tiermarktes.

Das Konzept wurde geändert. Der Bereich Tiere von der Schulstraße zur heutigen Schützenfestwiese an der Wulfener Strasse verlegt. Damit war der Bereich Tiere wieder am alten Standort des damaligen Tierschaufestes.
Der Marktbereich zum Gewerbegebiet entfiel.

Hermann Bügers jun. konnte Heinz Bröker wieder für die Regie gewinnen. Der Winterswijker Wochenmarkt hat seitdem seine Außenstelle auf dem Tiermarkt in Lembeck. Fast 200 Stände runden den Markt ab. Seit nunmehr drei Jahren hat sich das neue Marktkonzept bewährt. Heute kommen wieder 30.000 Besucher an einem Tag aus dem In- und Ausland zum Tiermarkt nach Lembeck.

Neben dem Tiermarkt gab es viele Aktivitäten der LIG

Ein neuer Weihnachtsmarkt entstand. Rund um die St.-Laurentius-Pfarrkirche fand er in gemütlicher Atmosphäre statt. Die Künstlerin Gerda Zuleger entwarf die Plakate und das Logo. Viele Besucher waren begeistert. Heinz Bröker führte wieder die Regie.

Eine LIG-Zeitung mit einer Auflage von 14.000 Exemplaren erschien unter dem Namen „Lembeck Journal“.

Josef Elvermann und Graf Ferdinand von Merveldt machten sich Gedanken über einen Fuß- und Radweg vom Dorf zum Schloss Lembeck. Es entstand ein Fuß- und Radweg, der bis nach Wulfen führt. Dieser Weg wurde im Laufe der Jahre immer wieder von Schloss Lembeck und LIG gepflegt.

Nach den Arbeiten servierte Gräfin Catherine von Merveldt schon mal eine selbstgemachte Erbsensuppe zur Stärkung. Graf Ferdinand spendierte dazu die passenden Getränke.
Matthias Tiemann hatte vor drei Jahren die Idee zu einer neuen Aktion in Lembeck:

„Die Schloßgemeinde Lembeck leuchtet“

Foto: Günter Risthaus

Eine neue Veranstaltung immer freitags vor dem 1. Advent von 15 – 22 Uhr.
Die St.-Laurentius-Pfarrkirche und Lembeck werden beleuchtet. Kerzen und Feuerkörbe erhellen die Straßen. Alle Geschäfte haben Aktionen.
Feuerkünstler, Schmied, Holzschnitzer und jede Menge für das leibliche Wohl runden das Programm ab.
Viele tausend Euro wurden seit Gründung an die Jugendabteilungen verschiedener Lembecker Vereine gespendet. Bei LIG-Ausflügen pflegte man den Zusammenhalt.

Das Radrennen in Lembeck

wurde seit Beginn von der LIG gesponsert. Ohne die tatkräftige Mitarbeit vieler hier nicht genannter Mitglieder, wäre die Erfolgsgeschichte der LIG nicht möglich gewesen. Bis heute haben Lembecker Unternehmen große Bedeutung weit über Lembeck hinaus erlangt.

In Lembeck findet man noch eigentümergeführte Geschäfte, die es in den meisten Städten nicht mehr gibt. Die Unternehmen In Lembeck geben über 1.000 Menschen einen sicheren Arbeitsplatz. Vom Architekturbüro bis zur Zimmerei. Von der Arztpraxis bis zum Zahnarzt. Ob Haus- oder Schwimmbadbau; von der Planung bis zur Ausführung ist mit Lembecker Unternehmen alles möglich.

Nur zwei Beispiele seien hier genannt:
Eines der größten Ingenieurbüros in NRW mit über 50 Mitarbeitern ist in Lembeck beheimatet: Die Cosanne Ingenieure.

LIG-Gründer Josef Elvermann hat die Unternehmensführung längst an seine Söhne Jürgen und Klaus übertragen. Die Firma beschäftigt 75 Mitarbeiter. Josef Elvermann ist aber noch täglich mit an Bord. Hauptgeschäftszweig ist der Verkauf und die Vermietung von Schalungssystemen.
Nicht nur die Haupttribüne an der Rennstrecke Nürburgring entstand mit Systemen der Firma Elvermann.

© Friedrich Cosanne (LIG-Gründungsmitglied)