Heu hoch zu Trecker

Heimatverein Lembeck liefert schon im dritten Jahr gemähtes Heu von den eigenen Streuobstwiesen an das Tierheim im Ellerbruchpark. Dort ist die Spende sehr willkommen. Schließlich müssen hundert Tiere versorgt werden.

heu08„Hoch zu Trecker” erreichten der Lembecker Heimatverein und die Oldtimerfreunde am Samstag mit im Schnitt 16 km/h das Tierheim in Hervest – ihre Fracht: Drei Hänger voll mit Heu und Stroh für die vierbeinigen Freunde und Kaffee und Kuchen für die Zweibeiner. „Schon im dritten Jahr in Folge spenden wir das gemähte Heu unserer Streuobstwiesen an das Tierheim”, erklärt Heinz Liesen, „ansonsten könnten wir mit dem Schnitt nichts mehr anfangen.” Der Lembecker Heimatverein hegt und pflegt seit Jahren einen traditionellen Bauerngarten nebst Streuobstwiese in der Nähe der Grundschule, um auch der jungen Generation etwas über frühere Anbaumethoden zu vermitteln. „Unser Bauerngarten ist quadratisch mit einer Seitenlänge von 20 mal 20 Metern”, erläutert Liesen, „die Beeteinfassungen bilden Buchsbaumhecken, im Zentrum befindet sich ein dominanter Baum.” Nebenan bauen die Lembecker Äpfel, Birnen oder Kirschen – im Grunde alle heimischen Obstsorten an. Liesen: „Bei uns lernen die Kinder, wie die Bauern ihre Nahrung früher der Natur abtrotzen mussten, dazu gehört auch der aufwändige Schnitt der Wiesen mit der Sense. Anschließend wird der Schnitt mit der Forke gewendet, dann eine Zeit lang aufgebockt und getrocknet.” „Wir freuen uns wirklich sehr über diese Spende”, sagt Norbert Thiele, zweiter Vorsitzender des Tierschutzvereins in Hervest und zur Zeit mit einem halben Dutzend Helfer ehrenamtlich damit beschäftigt, das Gelände herzurichten. „Das Heu reicht bestimmt drei Monate, das entlastet unsere Kasse enorm und inzwischen sind die Lembecker ja auch schon eine feste Instanz bei uns.” Rund einhundert Tiere, vom Nager bis zum Lama, sind zur Zeit in Hervest untergebracht. „In der Ferienzeit nehmen wir auch immer Tiere in die Kurzpflege”, sagt Thiele, „im Moment haben wir zudem drei Hängebauchschweine zu verschenken, die sind jedoch nur für Kenner geeignet.” Betonarbeiten hier, Pflasterarbeiten dort, ein neues Dach für die Hundezwinger auch noch – die Arbeit geht den ehrenamtlichen Helfern in Hervest nie aus. „Jede Zuwendung ist willkommen”, so Thiele, „egal ob finanziell oder Arbeitskraft. In den Ferien kommen oft einige Kinder, um uns bei den Alltagsarbeiten wie Pferde striegeln oder Wege fegen zu helfen.” Dabei ist das Tierheim nicht darauf aus, eines Tages alle Tiere vermittelt zu haben. Ein kleiner Streichelzoo mit Mindestbestand bleibt immer vor Ort, durch die Besucher wird ein Teil des Heimbetriebs mitfinanziert. Gemütlich klang der Nachmittag aus, ehe Heimatverein und Treckerfreunde den Rückweg gen Norden antraten – nicht ohne einen kleinen Abstecher ins Hervester Bruch zu machen. Störche gucken vom Oldtimer-Trecker aus. „Wo man schonmal da ist.”

Jens Dolle

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