Schutzpatron

Sankt Florian, der Schutzpatron der Feuerwehr

 

Kein Zweifel, dass es auch in diesem Spezialfall oft recht „brandeilig“ zugehen, mag aber unse heiliger Florian kam denn doch echter und gerechter zu seinem Patronat für Feuersbrunst und Brandgefahren und damit auch zu einem Schöpfgefäß, das er auf  seinen Bildern über den Brandherd ausgießt, der ihm zu Füßen empor schwelt.

Er war der Zeitgenosse der heiligen Barbara, gehört also in die letzte Etappe der Christenverfolgung. Allem nach war die römische Provinz Noricum seine Heimat also etwa 0berösterreich, Steiermark und Kärnten. Als Oberst des römischen Heeres hatte er sich pensionieren lassen.

Noch war das Christentum offiziell nicht als Staatsreligion anerkannt, wiewohl vernünftige Statthalter zuweilen schon anderthalb bis zwei Augen zudrückten, wenn sie einen
Christen entdeckten. Aber immer wieder kam es unter Scharfmachern und Hundertfünfzigprozentigen zu Säuberungen, vor allem im Heer. So wurden auch – es muss um die dritte Jahrhundertwende gewesen sein – im Römerkastell Lauriacum, dem heutigen Lorch an der Enns vierzig christliche Soldaten vor die Alternative gestellt – Entweder Treue zu Christus oder zum Kaiser Diokletian. Als ob Fahneneid und Christentaufe sich gegenseitig ausschliessen. Als Veteran wäre Florian ohne weiteres als nicht betroffen eingestuft worden aber er hatte einen so hohen Begriff von der Kameradschaft mit seinen einstigen Waffengenossen, dass er schnurstracks sich aufmachte, um mit seinem Erkenntnis ihre Standhaftigkeit zu untermauern. Schon auf dem Hinweg fiel er in die Hand der Häscher. Dann ergoss sich die ganze Litanei des Leidens und Quälens über ihn: Folter und Zange, Geißel und Peitsche, Brennen und Sengen bis zur Bewustlosigkeit. Aber seine Ohnmacht erwies erst die Ohnmacht all dieser sadistischen Mittel. Zuletzt schleppt man einen Mühlstein herbei und hängt ihn dem Gemarterten um den Hals, um ihn in die Enns zu stürzen, die seine Leiche ans Ufer spülte, wo eine christliche Matrone namens Valeria ihm dann ein würdiges Begräbnis zuteil werden ließ Bis zu seiner Bergung habe ein Adler mit ausgebreiteten Fittichen seinen Leichnam bewacht, nachdem der römische Adler ihn zur Leiche gemacht hatte.

Heute steht dort das Barockstift St. Florian, unter dessen Orgel Altmeister Anton Bruckner  begraben liegt. Alle Berufe aber, die es mit dem Brennen und Löschen zu tun haben: Die Köhler und die Schmiede, die Kaminkehrer und die Zinngießer, die Schnapsbrenner und allen voran die Feuerwehren haben ihn, den Feuergepeinigten und Wassergesteinigten, zu ihrem Patron erwählt:

 

„Es brennt, o heil’ger Florian,

Heut aller Orts und Enden:

Du aber bist der rechte Mann,

Solch Unglück abzuwenden!“